Mittwoch, 5. Dezember 2012

[Rezension] Firelight 02 - Flammende Träne von Sophie Jordan

© Loewe Verlag
Autorin: Sophie Jordan
Originaltitel: Vanish
Dt. Reihentitel: Firelight
Dt. Titel: Flammende Träne
Dt. Erstausgabe: 11/2012
Verlag: Loewe
Format: Hardcover
Seitenzahl: 334
ISBN-10: 3785570465
ISBN-13: 978-3-785-57046-3
Preis: 17,95 €



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Klappentext

Um das Leben des Jungen zu retten, den sie über alles liebt, hat Jacinda das Unvorstellbare getan: Sie hat sich vor den Augen von Menschen in einen Draki verwandelt. Nun wird sie in die nebelverhüllte Siedlung in den Bergen zurückgebracht, wo sie nicht nur lernen muss, sich den Gesetzen des Rudels unterzuordnen, sondern auch Will zu vergessen.
Während die Tage vergehen, fühlt sie sich widerwillig zu Cassian hingezogen, dem Drakiprinzen, der schon immer in sie verliebt war. Und doch klammert sie sich an die Hoffnung, dass sie eines Tages wieder mit Will zusammen sein wird.
Als dieser Wunsch zum Greifen nah erscheint, muss Jacinda sich entscheiden: Wird sie alles aufs Spiel setzen, um ihrer großen Liebe zu folgen?

Inhalt

Jacinda befindet sich wieder mal auf der Flucht. Nachdem sie sich den Jägern offenbart hatte, um Will zu retten, muss sie mit ihrer Familie zurück zum Rudel. Wie zu erwarten war, ist der Empfang nicht der Freundlichste und durch ein nicht vorhersehbares Ereignis haben sich auch die Machtverhältnisse verändert. Auch wenn es sie Überwindung kostet, versucht sie alles, um sich dem Rudelleben anzupassen und das gefügige Weibchen zu spielen, aber sie kann einfach nicht aufhören, an Will zu denken…

Charaktere

Jacinda ist die Protagonistin und dabei etwas ganz besonderes: eine feuerspeiende Draki. Aufgewachsen in ihrem Rudel, kann sie sich ein anderes Leben gar nicht mehr vorstellen. Und das, obwohl sie gegen ihren Willen dem Sohn ihres Anführers versprochen wurde. Ihre rebellische Ader veranlasst sie jedoch dazu, einen Flug im Tageslicht zu unternehmen, bei dem sie fast getötet wird. Daraufhin sollen ihr zur Strafe die Flügel gestutzt werden, was gleichzeitig dem Schutz ihrer kostbaren Gene dienen soll. Um ihre Tochter  zu schützen, zieht Jacindas Mutter mit ihren beiden Mädchen in die Wüste. Dort leidet Jacinda's Draki so sehr unter der Trockenheit und der Hitze, dass er langsam aber sicher stirbt. Jacinda leidet darunter so stark, dass sie freiwillig jede Strafe über sich ergehen lassen würde, um ihren Draki zu retten, denn nichts bedeutet ihr mehr als das.

Tamra ist Jacinda's Zwilling und im Gegensatz zu ihrer Schwester eher vom Schicksal bestraft als beschenkt. Sie stammt zwar aus derselben Blutlinie, aber  kann sich nicht verwandeln. Dadurch ist sie nicht mehr als ein Mensch und somit die völlige Außenseiterin ihres Rudels. Zu allem Überfluss wurde ihre Schwester auch noch dem Draki versprochen, den Tamra von klein an liebt.
Ihr Leben ist geprägt von Missachtung und Neid - bis zu dem Tag, an dem sie das Rudel verlassen. Anders als bei Jacinda, ist es für Tamra die perfekte Chance, um glücklich zu sein. Sie gliedert sich auch sofort in der Gesellschaft ein und hat keinerlei Verständnis für ihre Schwester, die langsam aber sicher zugrunde geht.
So scheint es, dass das Glück der einen Schwester nur im Austausch für das Leid der anderen möglich ist..

Jacindas Mutter hat eine ganz schwierige Rolle. Der Leser versteht zwar die Motive, aber nichtsdestotrotz wird sie einem unsympathisch.
Sie liebt ihre Kinder und ist durchaus bereit, Risiken für ihre Mädchen einzugehen, doch ist sie diejenige, die die Entscheidung fällt, in die Wüste zu ziehen, um Jacindas Draki sterben zu lassen. Auch wenn sie das nur tut, damit Jacinda ein normales und vor allem gefahrloses Leben führen kann, so ist es doch eine radikale Entscheidung. Bedenkt man den Freiheitsdrang und die hingebungsvolle Liebe zu ihrem Draki, ist es die reinste Folter für unsere Protagonistin.

Will ist der Protagonist in Firelight. Neben der Tatsache, dass er der Romeo für unsere Julia ist, ist er ein Drachenjäger - und zwar nicht irgendwer, sondern der beste Fährtenleser seit Generationen. Da ist der Vergleich mit Romeo doch recht passend, nicht wahr?
Jacinda und Will fühlen sich seit ihrer ersten Begegnung zueinander hingezogen. Kein Wunder: immerhin hat er sie vor seiner Familie bewahrt, indem er die Jäger auf eine andere Fährte gebracht hat. Außerdem hat er sie als "wunderschön" bezeichnet - wieso sollte ein Jäger wohl so was tun?
Alles in allem bringt er alles mit, was ein guter Protagonist braucht. Er sieht gut aus, hat definitiv den nötigen Sexappeal, ist dabei aber maskulin und hat eine düstere, geheimnisvolle Seite, die ihn unnahbar erscheinen lässt. Genau genommen ist  das alles aber ziemlich nebensächlich. Er könnte wohl auch aussehen wie ein Fisch, denn er schafft etwas, das keiner sonst kann: er erweckt Jacindas Draki immer wieder zum Leben. Er vitalisiert sie mehr als jeder Edelstein und wird somit zu ihrer Oase in dieser trostlosen Wüste.

Eigene Meinung

"Firelight – Flammende Träne" ist eine Fortsetzung, die sich sehen lassen kann. Von der ersten bis zur letzten Seite wartet Jordan mit spannungsgeladenen Szenen auf.

Die Charaktere entwickeln sich weiter und haben die Möglichkeit, sich von einer ganz neuen Seite zu zeigen. Während alte Konflikte gelöst werden, tauchen dafür aber genügend neue auf. Leider lässt die zwischenmenschliche Interaktion ziemlich zu wünschen übrig und die Handlung wird von Misstrauen, Neid und Ungerechtigkeiten geprägt.

Abwechselnd erlebt man filmreiche Action und aus falschen Entscheidungen entstandenes Familiendrama. Für viele wird der zweite Band eine Verbesserung zum Ersten darstellen, da er objektiv betrachtet einfach spannender ist.

Ich persönlich hätte mich über etwas Ruhe gefreut. Das ewige hin- und her ging mir gehörig auf die Nerven und auch wenn ich den Zwiespalt verstanden habe, in dem Jacinda steckt, wollte ich sie dennoch mehr als einmal rütteln. Der Großteil ihrer Entscheidungen waren schlichtweg ein Griff ins Klo und die Folgen daraus absehbar und nervig. Gleichzeitig hat es mich total aufgeregt, dass sie so missverstanden und schlecht behandelt wird. Zusammengefasst war es für mich einfach das reinste Gefühlschaos und ich war lange nicht mehr so emotional berührt bei einem Buch. Um Missverständnissen vorzubeugen: meine Gefühle bestanden aus Wut, Scham und Verzweiflung. Keine sehr angenehme Kombination, wenn man ein Buch genießen will.

Vor allem die männlichen Protagonisten haben in diesem Band stark gelitten. Auf der einen Seite beweisen sie ihr Stärke und Männlichkeit, auf der Anderen akzeptieren sie Jacindas Entscheidungen und verhalten sich wie Waschlappen. Natürlich bin ich froh, dass es an gewissen Stellen nicht zu noch mehr ausufernden und weltbewegenden Konflikten gekommen ist, weil ich mir so sehr wünsche, dass Jacinda und Will ihr Happy End kriegen…aber wenn man schon einen Streitpunkt anspricht, sollte der auch glaubhaft ausgebaut werden.

Trotz allem war es ein gutes Buch, das dank des nächsten Cliffhangers wieder Lust auf mehr macht.

Fazit

Sophie Jordans „Firelight – Flammende Träne“ ist spannungsgeladen und temporeich. Die Gefühle kochen hoch und Verzweiflung ist ein steter Beigeschmack bei all den Konflikten, die schier unlösbar erscheinen. Mir persönlich war etwas zu viel und an manchen Stellen gerade von Seiten der Herren unglaubwürdig, trotzdem ist es für Fans ein Muss. Das Ende weckt Hoffnung und der Cliffhanger tut sein Übrigens, um einen gespannt auf den drittel Teil warten zu lassen.

Die Autorin

Sophie Jordan wuchs auf einer Farm in Texas auf. Die geheimnisvollen Höhlen in den Bergen inspirierten sie schon früh zu Geschichten über Drachen und Jäger. Bevor sie das Schreiben zum Beruf machte, arbeitete sie viele Jahre als Englischlehrerin. Heut lebt die New-York-Times Bestsellerautorin mit ihrer Familie in Houston. Firelight ist ihr Jugenbuch-Debüt.

Die Reihe

Firelight Trilogie
  1. Brennender Kuss
  2. Flammende Träne 

Originalcover

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