Donnerstag, 23. August 2012

[Rezension] Pinguinwetter von Britta Sabbag

© Bastei Lübbe
Autorin: Britta Sabbag
Dt.Titel: Pinguinwetter
Dt. Erstausgabe: 07/2012
Verlag: Bastei Lübbe
Format: Klappbroschur
Seitenzahl: 251
ISBN-10: 3404166523
ISBN-13: 978-3-404-16652-7
Preis: 8,99€






"Das Schlimme an Halbwahrheiten ist, dass immer die falsche Hälfte geglaubt wird."

Charlotte wird auf dem Höhepunkt ihrer Karriere gefeuert. Außerdem erhält sie von ihrer Mutter äußerst fragwürdige SMS aus der U-Haft in Grönland. Dann entscheidet sich ihr Immer-mal-wieder-Mann Marc auch noch, endlich in den Hafen der Ehe einzuschiffen - allerdings nicht mit ihr. Und nun? Rein in die rosa Babyelefantenhose und rauf aufs Sofa! Um Charlotte auf andere Gedanken zu bringen, drückt Freundin Trine ihr Sohnemann Finn aufs Auge. Als es bei einem Zoobesuch zu einem Beinahe-Unfall kommt, steht Charlotte der alleinerziehende Eric als Retter in der Not zur Seite. Weil der jedoch glaubt, Charlotte sei Finns Mutter, geht der Schlamassel erst richtig los...

Inhalt

Charlotte ist am Boden. Alles, was schief gehen kann, geht schief. Im dunkelsten Augenblick trifft sie auf die scheinbar wahre Liebe, doch diese basiert auf einer Lüge. Kann das gut gehen?
Jeder scheint einen Abschluss in zweifelhaften Ratschlägen zu haben, aber vielleicht sollte Charlotte lernen, dass man lieber fragwürdige Tipps annehmen sollte als gar nichts zu tun...

Charaktere

Charlotte Sander scheint ein ziemlich lebensfroher Mensch zu sein, jedenfalls bis zu dem Tag ihrer Kündigung. Von da an geht es nur noch bergab. Sie manövriert sich von einer desaströsen Situation in die Nächste. Sie meistert die Gabe, sich in Selbstmitleid zu baden und schafft es sogar, damit ihre besten Freundinnen und ihren hoffentlich zukünftigen Eric zu vergraulen. Dabei verliert sie immerhin nicht ihren eigentümlich Humor, mit dem sie den Leser immer wieder zum Schmunzeln bringt. Sie ist authentisch und durchaus selbstkritisch genug, um zu wissen, dass sie was falsch macht..allerdings ist der Schweinehund ne ganz schöne Hürde. Nebenbei ist sie wissbegierig und lässt für ihre Freundinnen alles stehen und liegen. Nachdem sie wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen ist, kriegt sie auch endlich ihren Hintern hoch und eine wirkliche sympathische Protagonistin kommt zum Vorschein.

Trine Gehtrümpel ist eine der beiden besten Freundinnen von Charlotte. Sie ist glücklich verheiratet und mittlerweile mit dem zweiten Kind schwanger. Ihr erstes Kind Finn ist der berühmte Terrorkeks, der Charly bekanntlich gerne das Leben schwer macht. Trotz besagtem Kind bleibt Trine unerklärlicherweise immer gelassen und bewahrt ihr Stilbewusstsein. 
Eigentlich heißt sie Tine, aber durch ihre etwas lange Leitung bzw ihre Trantütigkeit wurde aus Tine eben Trine.

Mona ist Charlys andere Freundin. Sie war jahrelang bei der deutschen Bahn angestellt, doch auch ihr wurde gekündigt und nebenbei noch das Herz gebrochen. Deshalb kennt sie sich wohl am Besten mit Charlottes Situation aus und versucht deshalb ihr auf jede erdenkliche Weise zu helfen. Allerdings vergreift sie sich gerne mal im Ton oder in den Mitteln, weswegen die beiden öfters anecken. 
Ihre große Leidenschaft ist ihr Filzgeschäft, was erstaunlich gut läuft. Sie extrem stolz und lässt nichts darauf kommen.

Marc Wegener ist Charlottes immer-mal-wieder-Mann. Er ist da, wenn sie ihn braucht, aber mehr auch nicht. Die beiden verbindet Spaß und die Sicherheit, die diese unverbindliche Beziehung bietet. Er ist kein Fan von tiefgründigen Gesprächen - oder überhaupt viel Gerede - und Charlotte bezeichnet ihn einmal als einen Mann per Definition. Einem richtigen Kerl also.

Eric lehrt Charlotte, wieder an die Liebe auf den ersten Blick zu glauben. Er akzeptiert sie so wie sie ist, ganz gleich in welchem Aufzug er sie kennenlernt. Er ist fürsorglich und aufmerksam, verantwortungsvoll und kann gut mit Kindern. Doch auch er meint es manchmal zu gut nimmt sich zu viel heraus.

Eigene Meinung

"Pinguinwetter" war das reinste Lesevergnügen. Britta Sabbags Schreibstil ist leicht und locker, flüssig und bildlich. Man wird förmlich in die Rolle der Charlotte geworfen und erlebt ganz alltägliche Probleme und Sorgen einer Frau in den Dreißigern. Die Geschichte thematisiert Depression, Selbstfindung und Liebe, eingehüllt von einer riesigen Schicht Humor.

Der Leser kriegt ungeschönte Tatsachen vorgesetzt, die trotz der ganzen Überspitzungen nicht den Realitätsbezug verlieren. Die Handlung ist klar gegliedert und verliert an keiner Stelle den sogenannten Faden. Die Charaktere sind facettenreich und einzigartig, ein Jede trägt seinen Teil zum großen Ganzen bei.

Das Buch ist sehr liebevoll und kreativ gestaltet und trifft dabei genau das Thema. Es gibt so vieles zu entdecken, aber die bezauberndste Überraschung war definitiv der tanzende Pinguin als Daumenkino. Einfach fabelhaft!

Alles in allem weiß Britta Sabbag zu überzeugen. So schlicht das Thema auch sein man, so fesselnd wird es beschrieben. Den Pageturnereffekt hat man meiner Meinung nach einfach diesem tollen Schreibstil zu verdanken. Natürlich wollte ich wissen, ob es ein Happy End für die Protagonistin gibt, dennoch hätte ich nicht gedacht, dass ich so schnell durch bin. Die Seiten flogen dahin und ich bekam einfach nicht genug von den sympathischen Charakteren und dem eingängigen Humor, der dem Roman zu Eigen ist. In Anbetracht der Tatsache, dass ich in der Regel ganz andere Genre lesen, beeindruckt mich die Autorin umso mehr.

Fazit

Ganz klare Leseempfehlung! Britta Sabbag weiß zu überzeugen, selbst Magie liebende Leser wie ich möchten Pinguinwetter in ihrer Bibliothek nicht missen. 5/5 verdiente Bücher!

Die Autorin

Britta Sabbag, geboren in Osnabrück (Sternzeichen Skorpion; für alle, die das wichtig finden), studierte Sprachwissenschaften, Psychologie und Pädagogik an der Universität Bonn. Nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Studiums arbeitete sie sechs Jahre als Personalerin in verschiedenen Firmen. Als die Krise zuschlug, nutzte sie die Chance, um das zu tun, was sie schon immer tun wollte: schreiben. Nach Fertigstellung des ersten Romans besuchte sie diverse Drehbuchseminare der IFS Köln und die Autorenwerkstatt des Kölner Filmhauses; verschiedene Drehbuchstoffe befinden sich derzeit in der Entwicklung. Heute schreibt, lebt und liebt sie immer noch in Bonn und will ihrer Wahlheimat auch weiterhin treu bleiben. http://www.brittasabbag.de/

Die Reihe

  1. Pinguinwetter
  2. Pandablues 

5 Kommentare:

  1. schöne rezi:)
    hab das buch ja auch in der leserunde gelesen!:)

    LG
    Tanja

    www.tanjaslesewelt.blogspot.com

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  2. Hallo Rica :-)

    Jetzt muss ich mal die Rezensionen der anderen Leserunde-Teilnehmern "abklappern" gehen . . . Ich habe meine auch heute veröffentlicht . . .
    Mir hat das Buch auch sehr gut gefallen und ich bin schon auf die Fortsetzung gespannt.

    lG Favola

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  3. Liebe Ricva,

    ich habe dir einen Award verliehen :-)

    http://fantasybooks-shadowtouch.blogspot.co.at/2012/08/i-love-you-blog-award.html

    schau doch mal vorbei

    LG
    Cat

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    1. Danke für den Award :)ich werd gleich den Post dazu schreiben!

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  4. Danke für Eure Kommentare :) die Leserunde hat echt Spaß gemacht! Ich glaub, ich veranstalte auch mal eine.. :P

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